YOGABewusstseins- und Köpergestaltung

Gesundheit - Lebenskraft - Werte

Im Mittelpunkt dieses Yoga steht der Mensch mit seiner in ihm angelegten schöpferischen Kraft.

Die eigene Gestaltungskraft zu entdecken, sie zu erkennen, zu entfalten und weiter zu entwickeln steht im Zentrum meines Yoga-Unterrichts.

Die Auseinandersetzung mit den Yoga-Übungen bieten das Experimentierfeld.

Gerade jetzt, in der vielfach von Suggestionen und Manipulationen  bestimmten Atmosphäre, in unserem vielfach mechanistisch gewordenen Lebensablauf und den materiell gewordenen Zeitbedingungen, erscheint mir dies dringend notwendig zu sein, um die eigenständige Urteilskraft  zu stärken - zur Gesunderhaltung - zum Erbauen von Lebenskräften - und zur Entwicklung eines Wertebewusstseins.

 

Was heißt es schöpferisch tätig zu sein?
Es heißt aus einer Idee heraus, einem Ideal, einem klaren weisheitsvollen Gedanken etwas Neues, etwas Wertvolles und Edles zu schaffen. Schöpferisch tätig zu sein, fördert das menschliche Potential der eigenaktiven bewussten, inneren, seelischen Regsamkeit. Das hat einen Wert für das Umfeld, für die Mitmenschen und für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Was bedeutet es schöpferisch tätig zu sein?
Es bedeutet in einer freien übergeordneten Idee anzusetzen, diese zu erwägen, sie logisch durchzudenken, bis sie sich zu eigenen Vorstellungsbildern verlebendigt hat. Das Empfindungsleben wird dabei intensiv angeregt, es kann sich erweitern und vertiefen, aus dem heraus dann auch das Bedürfnis entsteht, diese gereifte Idee konkret umzusetzen, als deren sichtbaren Ausdruck.

Wie sieht das in der Yoga-Praxis aus?
Der Yogaübung geht eine klare Vorstellung voraus, die während der Übung beibehalten und am Körper beobachtet und wahrgenommen, sowie weiter korrigiert und ausgestaltet wird. Das ist ein bewusster, kreativer Vorgang, in dem der Körper gelöst und dennoch spannkräftig geformt wird, an dem die Idee zum Ausdruck gebracht und erlebt werden kann. Diese Erfahrungen erfreuen, erbauen und sie lassen den Wunsch entstehen, das Erfahrene auch im täglichen sozialen Leben kreativ umzusetzen – eine Lebenskunst zu entwickeln.

Yoga-Kurse im Münchner Osten - Überblick

München-Waldtrudering

YBK-Studio, Dar-es-Salaam-Str. 5

 

Im Sommer finden die Kurse als offene Yogastunden statt.
Bei schönem Wetter üben wir im uneinsehbaren Garten, 
bei einer luftigen Brise, Wassergeplätscher und Vogelgezwitscher.

Kosten: 15 Euro pro Einheit 

  

 

 

Nach den Sommerferien, ab 23. September 2024, beginnen wieder die fortlaufenden Yogakurse.
Die angebotenen Termine finden statt, bei mindestens 4 Teilnehmer/innen.

 

 

Dienstag

Früher Abend   18:00 - 19:30 Uhr      für Beginner und etwas Geübte

 

Mittwoch 

Vormittag      09:00 - 10:30  Uhr      für Senioren /innen

Nachmittag   16:00 - 17:30  Uhr      für Beginner und Geübte

Abend              19:00 - 20:30  Uhr      für Geübte    

 

Donnerstag

Vormittag       09.00 - 10:30 Uhr      in der Vhs-Olm, Ascheim, Anmeldung über Vhs-Olm

Abend               19:00 - 20:30 Uhr      für etwas Geübte und Geübte

 

 

Kosten:   150 € für eine Kurseinheit mit 10 Vormittage/ Nachmittage /Abende
                     Versäumte Stunden können in anderen Kursen nach- oder vorgeholt werden.  

 

 

In den Kursen lernen Sie durch eine konkrete Anleitung die Übungen gut geordnet aufzubauen und damit Spannkraft und Wirbelsäulendynamik, sowie Flexibilität zu entwickeln. Bei eingeschränkter Beweglichkeit können die Übungen individuell vereinfacht ausgeführt werden.

Die angeleiteten Entspannungsübungen, Bewusstseinsübungen und sogenannte Seelenübungen führen zu einer Beruhigung und Stärkung des Nervensystems und zu einem geordneten Bewusstsein, wodurch eine größere Wachsamkeit, sensiblere Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Konzentrationsvermögen geschult wird.

Den Yogaübungen liegen Gedanken und seelische Bilder zugrunde, sogenannte Werte wie innere Ruhe, Beziehungsfreude, Offenheit, Übersicht, Ausdauer, Entschlusskraft etc., die Sie in der Übungspraxis gestalten, trainieren und erleben können. Die Selbstkraft kann sich damit stärken. Es kann deshalb auch ein Ziel sein, das Erfahrene und Erlernte im Alltag anzuwenden und die unterschiedlichen sozialen Beziehungsfelder bewusster und freier und förderlicher zu gestalten.

 

 

 

 

 

Kopf-Knie-Stellung

 

In der Kopf-Knie-Stellung wird die Wirbelsäule und der gesamte Oberkörper weit nach vorne und Richtung Erde hinausgetragen. Eine hohe Aktivität und Spannkraft in der Körpermitte wird hierbei eingesetzt und erfahren.

Durch Eigenaktivität und Entschlusskraft seine Grenzen zu überschreiten, seine Willensmöglichkeiten zu erweitern, um spannungsfreudig zur Sache zu gehen und sich dadurch dem Leben anzunähern, ist das Sinnbild der Übung.


Fisch

Im Fisch zeigt sich eine große Offenheit im Brustkorb. Die Brustwirbelsäule wird sehr zentriert zwischen den Schulterblättern weit herausgehoben. Kopf und Beine ruhen entspannt am Boden. Eine sehr differenzierte Spannungsverteilung wird gestaltet und wahrgenommen.

Übertragen auf das Leben zeigt sich, dass ein differenziertes Wahrnehmen zu einer Offenheit im sozialen Miteinander führt.


Halbmond

Becken und Beine sind tief und stabil zum Boden gerichtet.
Schultern, Nacken und Kopf sind entspannt, während die Brustwirbelsäule spannkräftig in einem großen Bogen rückwärts ausgedehnt wird.
Es zeigen sich zwei Bewegungsrichtungen, die sich gegenseitig bedingen, die eine geht zur Erde und die andere in die Offenheit zur Außenwelt und zu einem übergeordneten kosmischen Raum.


Kopfstand

 

 

Im Kopfstand wird eine klare vertikale Form gestaltet und erlebt.
Dies entspricht einem objektiven, konkreten Gedanken.

Wenn dieser im Leben an der rechten Stelle eingesetzt wird  
- so wie der Kopf im Kopfstand exakt platziert wird -
zeigt sich eine Freiheit im Tun und den Begegnungen.


Drehsitz

 

Die Wirbelsäule ist aufgerichtet, der Kopf ist frei und überschauend, wodurch sich die Wirbelsäule in eine intensive Drehung und Zentrierung führen lässt. 

Der Drehsitz repräsentiert die gedankliche Wachheit und Übersicht, aus der die tätigen Handlungen beobachtet und gesteuert werden.

Yoga-Philosophie

Tradition und Moderne

 

Yoga, eine Jahrtausende alte Tradition, hat seinen Ursprung in der indischen Kultur. Übersetzt heißt Yoga Verbindung, Vereinigung.

Der Yogin suchte die Vereinigung mit dem Göttlichen, eine Verbindung zum Kosmos, seinem wahren Ursprung. Ein tiefes, intuitives Wissen davon war in alten Zeiten noch vorhanden, wie geistige Lehrer berichten. Durch das Leben hier auf der Erde fühlte sich der damalige Yogin von seinem Ursprung abgetrennt.  Der Yoga diente der Kontrolle von Geist und Sinnen. Über verschiedene bestimmte Disziplinen, darunter auch die Körperübungen - asana -, sollte diese Kontrolle erreicht werden, um wieder das kosmische Fühlen und die Vereinigung mit dem Göttlichen zu erlangen. Die ältesten archäologischen Steinfunde mit Figuren in Yogapositionen, wie beispielsweise der Lotossitz, wurden auf 3000 v. Chr. datiert.

Yoga ist eine lebendige Wissenschaft, die sich über das Jahrtausende entwickelt hat und von Sehern und Eingeweihten immer wieder neu geschaut und interpretiert wurde. Anfang des 20.Jahrhundert brachten indische Yogis den Yoga in den Westen. Der bekannte Yogi Yogananda, der 1920 als indischer Delegierter am „Congress of Religious Liberals“ in Boston teilnahm, gründete dort alsbald die Self-Realisation Fellowship (SFR), um weltweit seine Lehren über Indiens uralte Philosophie und die Praktiken des Yoga zu verbreiten. Ein weiterer war Vishnu Devananda, der 1957 von seinem Meister Swami Sivananda, den Auftrag erhielt, nach Amerika zu gehen, um Yoga in den Westen zu bringen. Bereits 1959 gründete er in Montreal das erste Sivananda Yoga Vedanta Center. Es folgten weitere Yogis wie BSK Iyengar oder Selvarajan Yesudian, um nur einige zu nennen, die sich hauptsächlich in Europa, um die Verbreitung individuell ausgearbeitete Formen des Hatha-Yoga verdient gemacht haben. Die östliche Philosophie stieß auf das westliche Kulturgut, was eine gewisse Faszination auszulösen vermochte. In den letzten Jahren kam es zu einem regelrechten Yoga-Boom, in dem sich viele verschiedene Yogaarten etablierten. Der Yoga wurde dabei jedoch vielfach von seinem spirituellen Ursprung abstrahiert. Aus dem stark materialistisch gewordenen Zeitgeist heraus, wurde und wird zum großen Teil wegen seines gesundheitlichen und energetischen Nutzens publiziert und praktiziert.

Wie sich das Bewusstsein vom Kindes- zum Erwachsenenbewusstsein entwickelt, so könnte man auch von einer Entwicklung des Bewusstseins der Menschheit ausgehen und sich die Frage stellen, vor welcher Herausforderung der heutige Mensch in seiner seelisch-geistigen Entwicklungsfrage steht, im Vergleich zu dem Menschen der alten Yogazeit.

In meinem Yogaunterricht orientiere ich mich an dem viergliedrigen Menschenbild des Geisteswissenschaftlers Rudolf Steiner, das sind das Ich, das Bewusstsein, die Lebenskraft oder Lebensbildeleib und der Körper. Demnach stellt das Ich die höchste Instanz im Menschen dar. Es ist die Führungskraft im Menschen, welche ihn befähigt, bewusst Gedanken aufzugreifen und zu bilden, wodurch das Bewusstsein eine Ordnung erhält und von diesem geordneten Bewusstsein ausgehend auf die sogenannten unteren Glieder des Menschen, den Lebenskräften und den Körper einwirkt, indem es die Lebenskräfte erbaut und letztendlich seinen Ausdruck im  Körper findet. Diese Ich oder das Selbst, wie es in der indischen Philosophie genannt wird, ist laut Steiner im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte herangereift, wodurch sich im Laufe der Zeit das heutige, zur Naturwissenschaft hin formende Bewusstsein und Denken ausgeprägt hat. In der Folge würde sich wiederum für den heutigen Menschen eine andere Aufgabe zur seelischen Entwicklung stellen als für den früheren. Er sei nun befähigt verstärkt seine Denkkraft zu entwickeln, auf eine höhere Stufe heranzubilden und einzusetzen. Er wäre heute mehr als früher aufgefordert sich zunächst neuen höheren Ideen, einem Ideellen, den Gesetzmäßigkeiten und höheren Werten bewusst  hinzuwenden, diese eigenständig durchzudenken, sich selbst Vorstellungen darüber zu bilden und aus seinem eigenen Vermögen heraus ein persönliches Ideal zu entwickeln. Durch dieser Arbeit könne der Mensch aus seinem bisherigen persönlich geprägten Gefühlsleben, das heute mehr als früher mit subjektiven Emotionen aufgeladen ist, hinaussteigen zu einer tiefer gehenden und umfassenderen Empfindungskraft und letztendlich könne der Wille daran erkraften und der Mensch danach handeln. Vergleichbar einem Künstler, dem eine Idee aufleuchtet, er sich mit dieser intensiv auseinandersetzt, bis ein tiefes seelisches Fühlen ihn erwärmt und innerlich bewegt und ihn beflügelt und drängt diese Idee sichtbar zu machen, sie darzustellen in Form einer Skulptur, eines Gemäldes, einer musikalischen Komposition, eines Körperausdruckes, etc.

Der Mensch handelt dann nicht mehr vordergründig aus seinen niederen Anlagen, aus seinem Egoismus, seinen Trieben, Emotionen, Sehnsüchten heraus, die einen Nutzen für ihn darstellen, sondern er handelt aus einer höheren edleren Idee, einem Ideal heraus, er gestaltet Schönes, er trägt zur Veredelung des Menschen und letztendlich des sozialen Zusammenlebens in der Welt bei. Der Mensch wird in gewisser Weise frei.

Aus dieser Grundidee heraus ist es mir ein Anliegen innerhalb der Yogapraxis mit den Körperübungen die individuelle kreative Kraft des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und diese zu fördern. Ein seelischer Ausdruck soll sich in den Übungen zeigen. Die Ästhetik und nicht die körperliche Perfektion wird angestrebt. Eine künstlerische Übungsweise steht im Vordergrund.

Im ursprünglichen Sinne ist der Körper und sind die Bewegungen Ausdruck einer größeren Gesetzmäßigkeit, Ausdruck von Ästhetik und Harmonie, was man oft noch bei ganz kleinen Kindern sehen kann, bevor sie durch die verschiedensten Lebensumstände „verbogen“ werden. Der Körper ist ein Kunstwerk.

Den Bewegungen des Yoga liegen Gesetzmäßigkeiten und höhere Werte zugrunde, die wir studieren, sie erfühlen lernen, sie in Erfahrung bringen und schließlich körperlich ausdrücken lernen. In dem Sinne kann diese künstlerische Übungsweise zur Gesundung, Beweglichkeit und Bewegtheit beitragen.
Gesundheit ist ein 'Zustand körperlichen, geistigen und zwischenmenschlichen Wohlbefindens' laut Definition der WHO. Da dies kein statischer Zustand sein kann, könnte man vielleicht sagen: Gesundheit ist ein Ausdruck der Entwicklung zu hoher und höchster Harmonie.

Mit den Übungen setzen wir nicht in den Gewohnheiten an und suchen uns von dort aus zu verbessern, sondern wir setzen im Bewusstsein an. Das Bewusstsein, bestehend aus drei großen Kräften – das Denken – das Fühlen – der Wille -, bildet gemäß dieser Reihenfolge den Übungsansatz.  Wir lernen auf neue, zunächst unbekannte Ideen zuzugehen und wagen es diese zu denken, daraus bildhafte Vorstellungen zu entwickeln, bis sich ein neues, harmonisches, bisher vielleicht unbekanntes Gefühl dafür einstellt, das wir gerne willentlich umsetzen wollen.  Das Üben wird dabei nicht zu einem reinen Anstrengungsakt oder gar zum Zwang sondern zur Freude.  Die Idee trägt die Übung über die Körpergewohnheit hinaus zu neuen Erfahrungen. Auf diese Weise erhält das Bewusstsein eine Schulung, eine grundlegende Ordnung und eine Erweiterung, denn üblicherweise denkt, fühlt und handelt der Mensch aus dem bereits Bekannten, aus der Gewohnheit.

Bei den Übungen arbeiten wir mit dem Körper und dieser ist wiederum Ausdruck von Gesetzmäßigkeiten. So bildet die Wirbelsäule die zentrale Achse, die den Menschen aufrichtet. Sie ist unten kräftig und stabil gebaut, nach oben hin leichter und filigraner. So kann z.B. in der Übung diese Gesetzmäßigkeit gedacht und bildhaft vorgestellt, Aufmerksamkeit und Konzentration hierauf gelenkt und eine Wahrnehmung hierzu entwickelt werden. Die Übung wird dann entsprechend ausgeführt, im unteren Bereich, Becken- und Lendenwirbelsäulenbereich wird eine Stabilität angestrebt und trainiert und im Schulter- und Halsbereich eine Gelöstheit.  In der Brustwirbelsäule, der längste und beweglichste Bereich der Wirbelsäule, liegt die Möglichkeit der größten Beweglichkeit, der Ausdehnung und Spannkraft.

Rudolf Steiner spricht in seinen geisteswissenschaftlichen Ausarbeitungen auch vom dreigliedrigen Menschen, entsprechend den drei Bewusstseinskräften, Denken, Fühlen, Wollen, die am ganzen Körper und auch an der Wirbelsäule ihren Ausdruck finden. Der Kopf  mit seinen Sinnesorganen, einschließlich der Halswirbelsäule wird demnach dem Nerven-Sinnessystem zugeordnet – dem Denken, der mittlere Bereich mit Brustwirbelsäule, sowie Brustkorb mit den Organen Herz und Lunge, dem rhythmischen System – dem Fühlen, und die Lendenwirbelsäule mit Becken und den Stoffwechselorganen, also dem Stoffwechsel - dem Willen.

Von diesem philosophischen Betrachtungsansatz her, ist es beim Üben sinnvoll den Beine- Becken- und Lendenwirbelsäulenbereich kräftig einzusetzen, um auf den Wert eines kräftigen, entschlossenen Willens aufmerksam zu werden. Den mittleren Bereich spannkräftig und ausdehnend zu gestalten, um den Wert eines weiten und bewegten Empfindungslebens wahrzunehmen und den Kopf und Halsbereich entspannt und leicht zu lassen, um den Wert einer konzentrierten Offenheit und Leichtigkeit im Gedankenleben zu erkennen.   

So wird auf der einen Seite der Körper in seiner Ordnung betrachtet und in die Bewegung geführt und trainiert, er kann stabiler, spannkräftiger und flexibler werden, die Körperbereiche harmonischer aufeinander abgestimmt, die Organe stimuliert, der Lebensfluss angeregt und erbaut werden. Da sich aber vielfach Verhaltensmuster „eingefleischt“ haben, sowohl körperlicher als auch seelischer Art, bedarf es einer Qualifizierung und Entwicklung von Eigenschaften, wie die Fähigkeit der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung nach außen, der geordneten Konzentration usw. Das Bewusstsein sollte tatsächlich auch trainiert werden, um tiefere und feinere Empfindungsqualitäten heranbilden zu können und um den Willen gemäß solcher Empfindungen gelöster einsetzen zu können.

Im Yoga spielen die sogenannten Cakrah eine wichtige Rolle. Es sind feinstoffliche Energiezentren, deren Funktion darin besteht die sie durchströmende Energie zu transformieren und zu verteilen. Nach der Lehre des Tantra gibt es sieben solcher Zentren, fünf werden entlang der Wirbelsäule lokalisiert, das Sechste in der Stirn und das Siebte über dem Scheitelpunkt des Kopfes. Die Zentren bilden eine Schnittstelle zwischen Körper und Psyche, die mit bestimmten Techniken stimuliert und in subtile differenzierte Energiebewegung versetzt werden können.

Von Rudolf Steiner wurden die Cakrah ebenso erforscht und entsprechend  des neuen Ich-Bewusstseins des heutigen Menschen in einen erweiterten Zusammenhang gestellt. Er benennt sie als ‚Sinnesorgane der Seele‘, als Wahrnehmungs- und Erkenntnisorgane für feinstoffliche Vorgänge, die es bewusst zu entwickeln gilt, um feinere und tiefere Empfindungen heranbilden zu können, beziehungsweise sich deren bewusst werden zu können. Solche Empfindungen und Werte sind dem heutigen, mehr naturwissenschaftlich geprägten Menschen kaum mehr zugänglich. Er gibt genaue Übungsansätze um bestimmte Eigenschaften ausprägen zu können, wie z. B. die Eigenschaft der Gedankenkontrolle, der kontrollierten Handlungsfähigkeit, Ausdauer, Toleranz, Unbefangenheit, des Gleichmutes, durch deren Ausprägung sich das Herz-Cakra entwickelt. Oder andere wie beispielsweise sich objektive Vorstellungen aneignen, oder zu den selbst unbedeutendsten Dingen bewusst Entschlüsse fassen, um hier nur einige zu nennen.

In der Yogaliteratur von Heinz Grill findet man zu den verschiedenen Übungen, neben der körperlichen Ausführung, auch die Beschreibungen von Seeleneigenschaften hierzu, entsprechend der Cakrah, welche die Übungen von einem rein körperlichen Aspekt zu einem seelischen anheben. Anhand der einzelnen Übungen kann eine Auseinandersetzung mit verschiedenen differenzierten Eigenschaften und Werten erfolgen, die in die Vorstellung gebracht werden, beim Praktizieren erprobt und erfahren werden können und so letztendlich körperlich ausgedrückt werden können. Solche Erfahrungen innerhalb der Übungspraxis und die Freude darüber machen uns geneigt, diese auch auf das Leben zu übertragen, sie dort zu erproben und einzubringen.

Ich sehe es so:
Alles Üben wäre ‚wertlos‘, wenn der Mensch nicht seine bereits vorhandenen und noch zu entwickelnden, auf Werte beruhenden Fähigkeiten im täglichen Leben anwenden würde und damit zu einem gehobenen, menschlichen sozialen Leben beitragen würde. 

 

 

Ihre Lehrerin

Gerlinde Nagl-Beiner

Der bereits in der Kindheit und Jugend angelegte Sinn für ästhetische Bewegung, als Element des Ausdruckes und die Freude daran, z.B. im  Sport und im Tanz, sowie das frühe Interesse an dem tieferen inneren Sinn des Lebens, seinen übergeordneten Zusammenhängen zur Umwelt und den Mitmenschen, führten mich 1976 zu der ersten Berührung mit Yoga.

 

So blicke ich zurück auf eine 

  • über 45- jährige eigene Yogapraxis
    • mit Erfahrungen in verschiedenen Yoga-Richtungen
      • Hatha Yoga bei Anneliese Harf im Münchner Yogazentrum
      • Iyengar-Yoga
      • Kundalini-Yoga
      • Sivananda-Yoga
         
    • über 25 Jahre Erfahrung im Yogaunterrichten
       
    • Studium des neuen Yogawillens nach Heinz Grill
      • mit laufenden Fachfortbildungen
         
    • Studium der Antroposophie nach Rudolf Steiner
      • Seminare der anthroposophischen Menschenkunde in München
      • Sprachseminare bei Dorian Schmidt und im Seminar für Sprachgestaltung München
         
    • Yogalehrer-Ausbildung Level 2 bei Yoga-Vidya
       
    • Grundausbildung in der Wirbelsäulen- und Gelenktherapie nach Dorn
       
    • Mitarbeit im Institut für pädagogisch-künstlerische Heilkunde, München
       
    • mehrfache Studienaufenthalte in Indien in verschiedenen spirituellen Zentren
      • Pondicherry  -  Sri Aurobindo
      • Puttaparthie   -  Sathya Sai Baba
      • Tiruvannamalai  -  Ramana Maharishi

Kontakt

Gerlinde Nagl-Beiner

Yogalehrerin

Tel.:    089 - 439 58 24
Mobil: 0175 206 37 91
mail:   beiner[at]t-online[dot]de

Quellen & Links

Aufgrund meines Studiums des Neuen Yogawillens des Geisteswissenschaftlers Heinz Grill und des Menschenbildes des Geisteswissenschaftlers Rudolf Steiner empfehle ich folgende Bücher:

Die Seelendimension des Yoga  - Heinz Grill
Der neue Yogawille und seine therapeutische Anwendung bei Depression und Ängsten  - Heinz Grill
Der freie Atem und der Lichtseelenprozess  - Heinz Grill 

Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten  - Rudolf Steiner
Die Chakren, Sinnesorgane der Seele  - Rudolf Steiner